Perfekt unperfekt – Sichtbarkeit beginnt mit Echtheit
In meinem letzten Blog habe ich über Berufung gesprochen – und darüber, wie erfüllend es ist, all meine Facetten leben zu dürfen: kreativ, strategisch, tänzerisch, unternehmerisch.
Aber wenn wir über Berufung und Selbstverwirklichung sprechen, müssen wir auch über ein Thema sprechen, das vielen Solo-Selbständigen auf dem Herzen liegt – und gleichzeitig Angst macht: Sichtbar sein.
Sichtbarkeit verlangt Mut.
Denn wenn wir uns und unsere Berufung öffentlich präsentieren – sei es wie beim Tanzen auf einer Bühne oder durch unser Marketing in Social Media. Wir präsentieren uns unserem Publikum und somit bieten wir Raum für Anerkennung und Lob aber eben auch für Kritik und ungefragte Kommentare. Doch für mich hat sich schon mehrfach bewiesen:
Authentizität ist der Schlüssel.
Seit ich weiß wer ich bin, seit ich meine eigenen Werte kenne und weiß was mir wichtig ist, kann mich kaum eine Kritik umwerfen und seitdem ist es auch wesentlich einfacher meinem Lebensmotto „Perfekt unperfekt“ zu folgen.
Lieber mache ich überhaupt etwas – auch wenn es unperfekt ist – als dass ich perfekt gar nichts tue.
Und Menschen spüren sowieso, ob du echt bist – oder ob da nur Fassade ist. Der große Vorteil ist hierdurch auch: Du ziehst genau die Menschen an, die wirklich zu dir passen – ob Kund:innen, Partner:innen oder Netzwerk. Authentizität filtert. Aber: Die richtigen Menschen bleiben. Die anderen passen nicht und würden eine Menge Energie kosten.
Ich habe aber auch schon oft festgestellt, dass Ehrlichkeit und Authentizität Menschen echt aus der Bahn werfen können.
In unserer Gesellschaft sind wir gewohnt, dass man auf die Frage „Na? Alles gut bei dir?“ wenn man sich länger nicht gesehen hat die Antwort „Ja alles gut“ oder „Ja soweit“ bekommt. Ich erinnere mich aber gerade an eine Situation auf unserer Kerwe (Jahrmarkt) im vergangenen Monat, denn ich antwortete auf die Frage mit „Nicht wirklich“.
Was dann kam, war kein Mitgefühl (was ich ja auch gar nicht wollte) – sondern ein kurzer, irritierter Blick.
Da wurde mir wieder klar: Den Schein zu wahren ist gesellschaftlich oft bequemer aber für uns selbst ist es doch einfach nur enorm anstrengend und kostet so viel unnötige Energie.
Es ist okay, dass man auch mal schlechte Tage hat. Also hört doch auf wie in einem Hochglanz-Magazin zu leben und sagt einfach auch mal wie es euch wirklich geht und tanzt aus der Reihe.
Eine andere Situation was den Druck zur Perfektion betrifft war unser letzter gemeinsamer Tanzworkshop den ich gegeben habe. Ich liebe es zu tanzen und meine Passion zu teilen. Für mich war es an diesem Abend aber nicht ganz rund.
Ich konnte keine 100%ige Connection zu meinem Partner aufbauen –
und an manchen Stellen fühlte es sich holprig an. Für viele im Publikum unsichtbar – für mich als Tänzerin aber sofort spürbar. Und ja, ich weiß genau, an welcher Stelle im Video ich „es vergeigt“ habe. Aber wisst ihr was? Das ist okay. Denn genau das macht es authentisch – perfekt unperfekt eben.
Und am Ende zählt eins: Die Freude, die Verbindung und die Leidenschaft, die bleibt.
Sichtbar zu sein heißt: gesehen zu werden –
in der Selbständigkeit genauso wie auf der Tanzfläche. Als Tänzerin brauchst du Präsenz, Selbstwert und das Vertrauen, dass du genug bist. Als Unternehmerin brauchst du auch genau dasselbe – denn oft denkt man, man müsste perfekter sein und dem gesellschaftlichen Bild entsprechen.
Aber ich finde Echtheit überragt jedes glatte Bild. Menschen kaufen nicht deine Leistung – sondern deine Energie, deine Klarheit, deine Haltung.
Sichtbarkeit beginnt mit Identität
Durch meine persönliche Reise, meine Arbeit mit Solo-Selbstständigen aus verschiedensten Branchen und meine eigene Weiterentwicklung habe ich eines gelernt:
Ich sehe sehr schnell die Persönlichkeit hinter der Fassade.
Denn erst wenn du weißt, wer du bist und was dir wirklich wichtig ist,
kann ein authentisches und stimmiges Branding entstehen. Und genau da beginnt meine Arbeit: Design, Content und Sichtbarkeit auf Basis der Identität. Ich lasse das sichtbar werden, was ich im Gespräch mit meinen Kund:innen gespürt habe. Sowohl mit meinem „normalen“ als auch mit meinem inneren Auge. Und jedes Mal, wenn meine Kund:innen sagen: „Das bin ich!“ weiß ich, dass es genau das getroffen hat.
Das ist was mich erfüllt.
Denn am Ende ist es so:
Deine Persönlichkeit ist dein Business.
Und nur wenn du in Resonanz mit dir selbst bist, kannst du im Außen kraftvoll auftreten, deine Berufung leben – und Menschen anziehen, die wirklich zu dir passen.
Ich glaube, die Welt braucht mehr Menschen, die sich echt zeigen.
Nicht perfekt. Nicht glatt. Sondern mutig, ehrlich, lebendig.
Und du?
Wo würdest du gerne mehr du selbst sein – wenn du dich heute dafür entscheiden würdest?